Großformatiges Buch mit 12 Fotografien im Lichtdruck und Bleisatz
Text von Otto Steinert
Erschienen 1997
limitierte und numerierte Auflage von 200 Exemplaren
100 € / 80 € für Kunstring-Mitglieder
Otto Steinert (1915 - 1978), eine der herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Nachkriegsfotografie, folgte 1959 einem Ruf an die Folkwangschule für Gestaltung, Essen. Dort lehrte er bis zu seinem Tod 1978, begann für die Schule eine fotografische Sammlung aufzubauen und organisierte während dieser Zeit zahlreiche Ausstellungen zur Geschichte der Fotografie im Museum Folkwang. Mit diesen Initiativen setzte Steinert die Basis für die Gründung der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang, wo ihm bislang drei Ausstellungen gewidmet wurden. Seine Tätigkeit als Lehrender wurde 1990 unter dem Titel Otto Steinert und Schüler - Fotografie und Ausbildung 1948 - 1978 vorgestellt.
Vorangegangen war 1984 eine Retrospektive der von Steinert in den 50er Jahren initiierten Ausstellungstrilogie subjektive fotografie. Dieser zusammenfassende Rückblick wurde auch in den USA, in Schweden und Belgien gezeigt. Eine Ausstellung über den Sammler Steinert folgte 1990.
Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ermöglichte dem Museum Folkwang nicht nur den Erwerb der Bibliothek und seiner privaten fotohistorischen Sammlung, sondern sicherte erfreulicherweise auch den fotografischen Nachlass des Fotografen. Nachdem die Bearbeitung seines fotografischen Archivs abgeschlossen ist, plant das Museum für 1999 eine Retrospektive des Fotografen Otto Steinert.
Auf dieses Projekt hinführend hat sich der Kunstring Folkwang zu einer Edition von 12 Fotografien Steinerts, begleitet von seinem zentralen Text der 50er Jahre (Erstveröffentlichung 1955), entschieden. Produziert wurde ein Buch (Auflage 200) im Lichtdruckverfahren, einem Druckprozess, der nur noch von wenigen, sehr engagierten Fachleuten in Deutschland ausgeführt wird. Wir haben uns den Erfahrungen der Leipziger Lichtdruck Werkstatt anvertraut und deren kenntnisreiches Engagement schätzen gelernt. Zur Auswahl dieses Reproduktionsprozesses sei angemerkt:
Da Otto Steinert als Fotograf einen sehr komplizierten, detailliert beschriebenen Vergrößerungsprozess im Labor vorgenommen hat, ist eine herkömmliche Portfolio Produktion (neue Abzüge von Originalnegativen) im Sinne des Autors nicht erreichbar. Entsprechende Versuche unter seiner Regie fanden keine Zustimmung und führten zur Diskussion über mögliche Reproduktionsverfahren, die Steinert nicht mehr realisiert hat.
Dieser Erfahrung folgte die Erkenntnis, dass ein Portfolio der Werke Steinerts nur über ein eindeutig erkennbares, aber drucktechnisch sehr differenziertes Druckverfahren, erfolgen könne. Und dieses Verfahren sollte bei optimaler Übertragung sowohl der Grauwertabstufungen als auch der intendierten Kontraste eindeutig eine Distanz zum Originalabzug erkennen lassen.
Der Kunstring Folkwang dankt der Herausgeberin, Ute Eskildsen; Prof. Bose und seinen Studenten der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig, sowie der Leipziger Lichtdruck Werkstatt für die Realisierung dieser Edition.
Otto Steinert, maske einer tänzerin, 1952 [Montage-Negativdruck]