Thomas Schütte (geb. 1954) gehört zu den wichtigsten Bildhauern unserer Zeit. Von 1973 bis 1981 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter. Sein außerordentlich vielseitiges Werk zeichnet sich durch konzeptuelle Klarheit und experimentelle Formfindungen aus. Die Verschiedenheit der von ihm geschaffenen Skulpturen ist ebenso abwechslungsreich wie das Spektrum der Materialien und Techniken, derer er sich bedient.
Ein zentraler Bezugspunkt seiner figurativen Plastik ist der Mann im Matsch, von dem seit den 1980er Jahren groß- und kleinformatige Variationen entstehen. In unterschiedlichen Konstellationen zeigen diese Werke auf einer kreisförmigen Grundfläche die Figur eines Mannes, der mit den Unterschenkeln direkt auf dem Untergrund steht, als wären seine Füße darin eingesunken: Die europäische Tradition der Skulptur - und in diesem Fall das Denkmal als deren prominenteste Aufgabe - wird ironisch in Erinnerung gebracht und künstlerisch in Zweifel gezogen. In diesen Werkzusammenhang gehören auch die drei großformatigen Bronzeplastiken Mann im Wind I–III, die seit 2019 als Leihgaben des Künstlers im Essener Stadtgarten stehen.
Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Museum Folkwang“ haben Thomas Schütte und der Kunstring Folkwang nun gemeinsam eine Edition der drei Männer im Wind herausgegeben. Die Figuren können einzeln oder als Satz erworben werden. Die Auflage der Edition ist auf 70 Exemplare pro Figur limitiert.