Gerhard Richter – Aspekte eines postmodernen Bewusstseins
Gerhard Richter hat keinen persönlichen Stil. Er entwickelt stattdessen eine konzeptuelle Methode: Er benutzt Kunstwerke als Fundstücke, nimmt Fotorealismus, Informel und Romantik als Sujet für seine Kunst über Kunst.
Die Konsequenzen einer solchen postmodernen Haltung sollen Inhalt des Seminars sein. Zunächst sollen die strukturellen Veränderungen in der westlichen Kunstentwicklung nach 1945 als Opposition zur Moderne gezeigt werden. Die speziellen Effekte der Fotomalerei Richters werden als eigenständiger Beitrag dieses Paradigmenwechsels analysiert. Anhand seines Zitat- und Reflexionsverfahrens historischer Kunstverfahren(Pop Art, Fotorealismus, Informel, Romantik) sollen zentrale Fragen zur Kunstrezeption diskutiert werden: Können wir unseren Augen trauen? Können wir mit unserem Verstand Reales begreifen? Gibt es eine Wirklichkeit außerhalb der Subjektivität? Welche Realität erzeugt Kunst? Wie viele Wirklichkeiten gibt es?
Es sollen Vortragselemente, Betrachtung einzelner Werke in der Ausstellung aber auch Analysen kurzer Texte in Gruppenarbeit zum Einsatz kommen.
Das Seminar ist ausgebucht.
Wiederholungstermin: 25.1.2025 um 15 Uhr
Leitung: Dr. Anja Thomas-Netik
Salon Folkwang, Museum Folkwang
Anmeldung unter T 0201 8845102 oder kunstring@museum-folkwang.essen.de
Caspar David Friedrich
Frau vor der untergehenden Sonne, um 1818
Öl auf Leinwand
22 x 30,5 cm