2014 schuf das Künstlerkollektiv Los Carpinteros mit Helm/Helmet/Yelmo einen dauerhaften Ort für einen besonderen Sammlungsbereich am Museum Folkwang. Er umfasst kunsthandwerkliche und skulpturale Objekte, von denen viele aus nichteuropäischen Kontexten stammen. Die Sammlung wurde ab 1898 von Folkwang-Gründer Karl Ernst Osthaus aufgebaut und bis in die 1970er Jahre hinein in Essen weitergeführt. In wechselnden Präsentationen zeigt der Helm die Bandbreite der Objekte, die im Museum Folkwang verwahrt werden. Die aktuelle Präsentation entstand in Kooperation mit der Sammlung Olbricht. Sie konzentriert sich auf Gefäße, deren Gestaltung auf Mustern und regelmäßigen Strukturen beruht. Die Formgebung reicht von minimalistischen bis zu handwerklich höchst aufwendigen Dekoren. Oft werden die Eigenschaften der verwendeten Materialien bewusst genutzt, um grafische Effekte zu erzielen. Insbesondere in den europäischen Kunstkammerstücken aus der Sammlung Olbricht treten dabei Natur und Kunst, d.h. Natur und Mensch, in einen direkten Wettbewerb. Die Objekte im Helm sind lose chronologisch angeordnet. Wenn uns ihre Datierung nicht bekannt war, dient das Erwerbsdatum als Anhaltspunkt. Zwischen dem ältesten und dem jüngsten Werk im Raum liegen rund 5.600 Jahre, und doch teilen alle Stücke ein Grundvokabular an Formen. Bastian Muhr (*1981) hat dieses auf Einladung des Museum Folkwang analysiert und auf vier Symbole verdichtet. In seiner Wandarbeit ŝablono (Esperanto für 'Muster') bilden sie eine fließende grafische Bewegung, die mit den übrigen Objekten im Raum in Verbindung tritt.

Blick in den Raum Sablono
im Rahmen der Sammlungspräsentation NEUE WELTEN
Museum Folkwang, 2024